Discussion:
Eis Patrone
(zu alt für eine Antwort)
Marc Ruef
2003-11-14 14:49:43 UTC
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Hi!

Ich habe mal vor einiger Zeit in einem "Krimi" gesehen, dass der Taeter
eine "Eis Patrone" in seiner Waffe verwendet hat. Diese ist in den
Koerper des Opfers eingedrungen, hat dort den verheehrenden Schaden
angerichtet und ist danach gschmolzen. Fuer die Ermittler war es
entsprechend nicht moeglich, die Tatwaffe und den Tathergang ohne
weiteres zu rekonstruieren.

Ist soetwas ueberhaupt denkbar? Oder ist Eis nicht hart genug, um die
Wucht der Schussabgabe zu ueberstehen?

Bye, Marc
--
Computer, Technik und Security http://www.computec.ch/

"Alle Technik ist ein faustischer Pakt mit dem Teufel."
Neil Postman, US-amerikanischer Soziologe und Medienkritiker
Daniel Saborowski
2003-11-14 15:08:50 UTC
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Post by Marc Ruef
Ist soetwas ueberhaupt denkbar? Oder ist Eis nicht hart genug, um die
Wucht der Schussabgabe zu ueberstehen?
Nun ja, ich habe den Krimi auch mal gesehen. Es handelte sich dabei um eine
Gewehrkugel. Bin zwar kein Waffenexperte, aber da das Geschoß ja eine
gewisse Distanz mit einer sehr hohen Geschwindigkeit zurücklegt, liegt nahe,
dass die Reibungswärme des Geschosses in der Luft selbiges sublimieren
lassen würde.
-> die Kugel verdampft.

mfg,

Daniel Saborowski
Rainer ilgmann
2003-11-14 15:20:42 UTC
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Post by Daniel Saborowski
Post by Marc Ruef
Ist soetwas ueberhaupt denkbar? Oder ist Eis nicht hart genug, um die
Wucht der Schussabgabe zu ueberstehen?
Nun ja, ich habe den Krimi auch mal gesehen. Es handelte sich dabei um eine
Gewehrkugel. Bin zwar kein Waffenexperte, aber da das Geschoß ja eine
gewisse Distanz mit einer sehr hohen Geschwindigkeit zurücklegt, liegt nahe,
dass die Reibungswärme des Geschosses in der Luft selbiges sublimieren
lassen würde.
-> die Kugel verdampft.
Wie lange sollte das Projektil unterwegs sein, dass sich die Reibungswärme
bemerkbar macht?
Oder wie schnell sollte es sein, damit das gleiche passiert?
In einer Sekunde 400 bis 1.000 Meter.
Viel zu kurz, um zu verdampfen.
Sublimation ist der Übergang vom festen Aggregatzustand in den gasförmigen
ohne flüssig zu werden.
Trotzdem es den Triplepunkt beim Wasser gibt, ist es hier belanglos.
Außerdem gibt es Wasser nicht als Gas sondern entweder als Dampf oder
Aerosol.
Wenn es ein Eisprojektil sein soll, dürfte es bestenfalls eine nicht so hohe
Beschleunigung aushalten, auch wenn es ultra-tiefgekühlt ist.
Ich vermute mal höchstens 200 m/s und wäre dann auch nur auf 10 - 20 m
tödlich. IMO.
Gruß
Ri
Bernd Schönlaub
2003-11-16 00:22:59 UTC
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Bernd Schönlaub - Freckenfeld
***@schoenlaub.de
________________________________________________________________________
Post by Rainer ilgmann
Viel zu kurz, um zu verdampfen.
Hallo Rainer,

<OT>
Post by Rainer ilgmann
Sublimation ist der Übergang vom festen Aggregatzustand in den
gasförmigen ohne flüssig zu werden.
sowie umgekehrt, der Niederschlag ist das Sublimat.
Post by Rainer ilgmann
Außerdem gibt es Wasser nicht als Gas sondern entweder als Dampf
oder Aerosol.
Dampf = Gas (unsichtbar, z.B. als Luftfeuchtigkeit)
Wasser / Nebel = Flüssigkeit / Aerosol
Eis / Eisnebel = Feststoff / Rauch oder Staub
</OT>
Post by Rainer ilgmann
Wenn es ein Eisprojektil sein soll, dürfte es bestenfalls eine nicht
so hohe Beschleunigung aushalten, auch wenn es ultra-tiefgekühlt ist.
Speziell dann nicht, da es dann noch spröder ist.
Das größte Problem ist mit Sicherheit die Verformung im Lauf wenn
die Felder sich gerne in das Projektil einprägen würden. Das würde
ein Eisstückchen nicht aushalten. Die Verwendung eines Accelerators
(Treibspiegels) könnte zumindest bei relativ langsam rotierenden
Geschossen funktionieren, sonst zerreist die Zentrifugalkraft das Ding.
Post by Rainer ilgmann
Ich vermute mal höchstens 200 m/s und wäre dann auch nur auf 10 - 20 m
tödlich. IMO.
Du sprichst hier von einer Geschwindigkeit oder meintest Du 200m/s²
entsprechend ca. 20-facher Erdbeschleunigung? Dann musst Du aber 'ne
Zwille nehmen, so lahm beschleunigt keine Patrone.

Zudem: Eis hat hat eine spezifische Dichte von unter 1.
Gibt 'ne ziemlich liederliche Querschmittsbelastung her.

Gruß, Bernd
________________________________________________________________________
Christian Rüger
2003-11-14 15:12:15 UTC
Permalink
Post by Marc Ruef
Ist soetwas ueberhaupt denkbar? Oder ist Eis nicht hart genug, um die
Wucht der Schussabgabe zu ueberstehen?
Im Nahbereich (ohne Drallstabilisierung, die ist unnötig) unter
Laborbedingungen durchaus denk- und berechenbar.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Rüger
Rainer ilgmann
2003-11-14 15:12:29 UTC
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Post by Marc Ruef
"Alle Technik ist ein faustischer Pakt mit dem Teufel."
Neil Postman, US-amerikanischer Soziologe und Medienkritiker
Nun weiß es Postman ganz genau - ob der Satz wahr ist oder nicht.
Ri
Winfried Weihrauch
2003-11-14 16:08:14 UTC
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Post by Marc Ruef
Ist soetwas ueberhaupt denkbar? Oder ist Eis nicht hart genug, um die
Wucht der Schussabgabe zu ueberstehen?
Eher unwahrscheinlich. Der Gasdruck beträgt 3000 bar (und mehr),
Wassereis würde bei dieser Belastung bersten. Zudem drehen sich die
Geschosse mit bis zu 3500 U/min. Selbst Tombakmäntel zerreißen
mitunter bei diesem Spin, einem Eisklumpen gebe ich da nur wenig
Chancen.

WW
Benedict Mangelsdorff
2003-11-15 09:22:12 UTC
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Post by Winfried Weihrauch
Post by Marc Ruef
Ist soetwas ueberhaupt denkbar? Oder ist Eis nicht hart genug, um die
Wucht der Schussabgabe zu ueberstehen?
Eher unwahrscheinlich. Der Gasdruck beträgt 3000 bar (und mehr),
Wassereis würde bei dieser Belastung bersten.
Auch 'gefrorenes' Quecksilber (nur so als Alternative)?

Könnte bei entsprechender Masse (Kaliber) auch ein niedrigerer Gasdruck
(unterladene Munition) noch genügend Geschossenergie erzeugen? Ein
(untermassiges) Flintenlaufgeschoss bzw. eine altertümliche 'Saukugel'
mit kleiner Treibladung, aus der Nähe aus einer gekürzten Flinte mit
Pistolengriff ohne Hinterschaft beispielsweise?
Post by Winfried Weihrauch
Zudem drehen sich die
Geschosse mit bis zu 3500 U/min. Selbst Tombakmäntel zerreißen
mitunter bei diesem Spin, einem Eisklumpen gebe ich da nur wenig
Chancen.
Den Spin könnte man evtl. vermeiden, indem man ein untermaßiges Geschoss
(und/oder einen glatten Lauf) verwendet. Damit wäre dieses Geschoss zwar
vermutlich nur auf kurze Distanz tauglich, aber das könnte evtl. auch
ausreichen.


ttyl8er, bm.
--
[E = mc² ± 2dB]
Bernd Schönlaub
2003-11-16 00:50:50 UTC
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Bernd Schönlaub - Freckenfeld
***@schoenlaub.de
________________________________________________________________________
Post by Benedict Mangelsdorff
Auch 'gefrorenes' Quecksilber (nur so als Alternative)?
Hallo Benedict,

Der Schmelzpunkt von Quecksilber liegt bei -38,87°C.
Seine Wärmekapazität ist eher gering, d.h. es erwärmt sich
bei Energiezufuhr rasch. Eine mit einem Quecksilbergeschoss
geladene Patrone sollte also nahezu null Kelvin haben.

Da tut sich nicht mehr viel im Zündhütchen und im Pulver.

Gruß, Bernd
________________________________________________________________________
Benedict Mangelsdorff
2003-11-16 03:33:20 UTC
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Post by Bernd Schönlaub
Post by Benedict Mangelsdorff
Auch 'gefrorenes' Quecksilber (nur so als Alternative)?
Der Schmelzpunkt von Quecksilber liegt bei -38,87°C.
Quecksilber- oder Eiskugel bis kurz vor dem Schuss in flüssiger Luft
oder flüssigem Stickstoff gelagert?
Post by Bernd Schönlaub
Seine Wärmekapazität ist eher gering, d.h. es erwärmt sich
bei Energiezufuhr rasch. Eine mit einem Quecksilbergeschoss
geladene Patrone sollte also nahezu null Kelvin haben.
Da tut sich nicht mehr viel im Zündhütchen und im Pulver.
Und ein grosskalibriger (evtl. auf -40°C vorgekühlter) Vorderlader, der
die Kugel erst unmittelbar vor dem Schuss (Treibladung und Filzpropfen
vorher) geladen bekommt?

Irgendwie muss so etwas doch machbar sein.


ttyl8er, bm.
--
[E = mc² ± 2dB]
Christian Rüger
2003-11-16 13:25:44 UTC
Permalink
Post by Benedict Mangelsdorff
Irgendwie muss so etwas doch machbar sein.
Es dürfte ja auch kein großes Problem sein, ein oder mehrere Eisstücke als
"Schrot" durch einen Lauf derart zu beschleunigen, daß damit ein Schaden
anzurichten ist. Als Umgebungsbedingung würde ich auch eine
Außen-/Waffentemperatur bevorzugen, die Unterhalb der Schmelztemperatur des
Geschosses liegt. Wenn man das Ganze mit aus einem optimal geformten
Flintenlauf verschießt, dürfte es schon einen deutlichen Effekt haben.

Aber zu meinen, das da nichts nachzuweisen wäre, ist wohl vollkommen
übertrieben. Evtl.dürfte der Wassereinsatz sogar sehr charakteristische
Zellschädigungen hervorrufen, die mit heutigen Mitteln durchaus nachweisbar
wären.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Rüger
Matthias Voss
2003-11-17 17:03:20 UTC
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Post by Christian Rüger
Post by Benedict Mangelsdorff
Irgendwie muss so etwas doch machbar sein.
Es dürfte ja auch kein großes Problem sein, ein oder mehrere Eisstücke als
"Schrot" durch einen Lauf derart zu beschleunigen, daß damit ein Schaden
anzurichten ist.
Nachdem hier wohl das meiste Gesagt ist, würde ich den Einsatz eines
Hochdruckwasserstrahles eher in Erwägung ziehen.

1300 bar durch eine Saphirdüse, da bleib kein Haar trocken.
Gruß
Matthias
Matthias Voss
2003-11-17 17:01:43 UTC
Permalink
Post by Benedict Mangelsdorff
Und ein grosskalibriger (evtl. auf -40°C vorgekühlter) Vorderlader, der
die Kugel erst unmittelbar vor dem Schuss (Treibladung und Filzpropfen
vorher) geladen bekommt?
Möcht ich nicht in der Nähe stehen...
Der müsste schon aus kaltzähem Edelstahl bestehen, so wie die
Eisbärflinten auf Svalbard.

Gruß
Matthias
Uwe 'hammernocker' Roßberg
2003-11-17 19:52:15 UTC
Permalink
Post by Matthias Voss
Post by Benedict Mangelsdorff
Und ein grosskalibriger (evtl. auf -40°C vorgekühlter) Vorderlader, der
die Kugel erst unmittelbar vor dem Schuss (Treibladung und Filzpropfen
vorher) geladen bekommt?
Möcht ich nicht in der Nähe stehen...
Der müsste schon aus kaltzähem Edelstahl bestehen, so wie die
Eisbärflinten auf Svalbard.
Was verstehst du unter kaltzähem Edelstahl?

Irgendwie kann ich jetzt nicht ganz
folgen... *grübel*

hast du mal einen link zu dem eisbärflinten auf svalbard? kenne ich
nicht. was für lustige flinten haben die dort?


bye uwe
--
AIM: hammernocker2000
ICQ: 115118874
www.pssgzudresden.de
Matthias Voss
2003-11-17 21:49:47 UTC
Permalink
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Post by Matthias Voss
Post by Benedict Mangelsdorff
Und ein grosskalibriger (evtl. auf -40°C vorgekühlter) Vorderlader, der
die Kugel erst unmittelbar vor dem Schuss (Treibladung und Filzpropfen
vorher) geladen bekommt?
Der müsste schon aus kaltzähem Edelstahl bestehen, so wie die
Eisbärflinten auf Svalbard.
Was verstehst du unter kaltzähem Edelstahl?
Austenitischer Stahl. Für Schusswaffen habe ich keine Materialnummer zur
Hand, aber die "herkömmlichen" hochlegierten Edelstähle mit über 12 %
Chrom und 9 % Nickel, wie etwa 1.4301 und besser, sind kaltzäh, das
heisst, die brechen bei Schockbeanspruchung und Kälte nicht wie Glas.
Schloßknackertrick ist doch, CO2 Eis rauf, und dann ein Hammerschlag.
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Irgendwie kann ich jetzt nicht ganz
folgen... *grübel*
hast du mal einen link zu dem eisbärflinten auf svalbard? kenne ich
nicht. was für lustige flinten haben die dort?
Musst du mal den Campingplatz Longyearbyen anmailen, ist jetzt aber
wegen Polarnacht geschlossen,oder Andreas Umbreit, oder ich meine Eine
fragen, die musste so'ne Knarre 2 Monate rumschleppen, ca. 4,5 Kg,
angeblich die Edelstahlausführung einer normalen Flinte, die Geschosse
waren aber Posten mit nur einer Kugel. Dafür Mehrlader, weiß jetzt
nicht, ob halbomatisch oder rep.

Man kann wohl auch seine eigene mitnehmen, die sollte aber schon ein
deutliches Kaliber haben, 8x87IS z.B, und wirklich tauglich sein. Man
kann aber auch welche vor Ort mieten.

Gruß
Matthias
Uwe 'hammernocker' Roßberg
2003-11-19 16:51:01 UTC
Permalink
Post by Matthias Voss
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Post by Matthias Voss
Post by Benedict Mangelsdorff
Und ein grosskalibriger (evtl. auf -40°C vorgekühlter) Vorderlader, der
die Kugel erst unmittelbar vor dem Schuss (Treibladung und Filzpropfen
vorher) geladen bekommt?
Der müsste schon aus kaltzähem Edelstahl bestehen, so wie die
Eisbärflinten auf Svalbard.
Was verstehst du unter kaltzähem Edelstahl?
Austenitischer Stahl. Für Schusswaffen habe ich keine Materialnummer zur
Hand, aber die "herkömmlichen" hochlegierten Edelstähle mit über 12 %
Chrom und 9 % Nickel, wie etwa 1.4301 und besser, sind kaltzäh, das
Ich glaube nicht das eine Streckgrenze unter 200N/mm^2 (wie das
beispielsweise bei X12 CrNiS18 9 [1.4305] der Fall ist) für Schusswaffen
verwendung findet.

Immerhin klingt 'kaltzäher Edelstahl' gut, jedenfalls besser und
kompetenter als wenn man nur sagen würde aus Edelstahl. Sonst würde sich
ja jeder Leser Fragen warum die Flinte Rostfrei sein muss.

Es geht also um null-acht-fünfzehn Edelstahl (wie Kochtopf).

Wobei der Begriff Edelstahl eigentlich eine ganz andere Stahlgruppe
umfasst. DAs ist eigentlich ein Teilbereich der Vergütungsstähle,
nämlich mit gewährleistetem Schwefel- und Phosphorgehalt. Daraus kann
man z.B. den Bügel von Vorhängeschlössern bauen.
Post by Matthias Voss
heisst, die brechen bei Schockbeanspruchung und Kälte nicht wie Glas.
Schloßknackertrick ist doch, CO2 Eis rauf, und dann ein Hammerschlag.
Urban Legends. Eine Abkühlung von Zimmertemperatur auf -60°C tut garnix.
Schlösser sind in der Regel gehärtet (dadurch Spröde) damit man sie
nicht Aufsägen kann, Winkelschleifer oder Draufhauen ist nämlich lauter.
Der Lauf einer Waffe ist niemals so hart, sonst würde er Splittern wie
eine Handgranate statt Aufbauchen wenn es mal schief geht.
Post by Matthias Voss
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
hast du mal einen link zu dem eisbärflinten auf svalbard? kenne ich
nicht. was für lustige flinten haben die dort?
Musst du mal den Campingplatz Longyearbyen anmailen, ist jetzt aber
wegen Polarnacht geschlossen,oder Andreas Umbreit, oder ich meine Eine
fragen, die musste so'ne Knarre 2 Monate rumschleppen, ca. 4,5 Kg,
angeblich die Edelstahlausführung einer normalen Flinte, die Geschosse
waren aber Posten mit nur einer Kugel. Dafür Mehrlader, weiß jetzt
nicht, ob halbomatisch oder rep.
Man kann wohl auch seine eigene mitnehmen, die sollte aber schon ein
deutliches Kaliber haben, 8x87IS z.B, und wirklich tauglich sein. Man
kann aber auch welche vor Ort mieten.
Hab ichs doch geahnt, warum hab ichs nicht geschrieben *grummel*. Nix
Grosskalibrige Flinte sondern Karabiner. Das Kaliber ist übrigens 8x57IS.
*googlegoogle*
Bei allen 7 Ausleihstationen und in sämtlichen Reiseberichten nur
Karabiner (Repetiergewehr ;o).


bye uwe (der sich jetzt darin bestätigt fühlt das der Begriff 'kaltzäher
Edelstahl' nur zum eindruck schinden verwendet wurde. Ein Glück das ich
das gemerkt habe und den Eindruckschinder entlarvte. Jetzt hab ich
selber bischen Eindruck geschunden ;o)))
--
AIM: hammernocker2000
ICQ: 115118874
www.pssgzudresden.de
Uwe 'hammernocker' Roßberg
2003-11-19 16:52:54 UTC
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Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Bei allen 7 Ausleihstationen und in sämtlichen Reiseberichten nur
Karabiner (Repetiergewehr ;o).
Achja, und kein Bild einer nichtrostenden Büchse. Alles nur Brüniert
(die Gewehre, nicht die Suppenbüchsen ;o)).
--
AIM: hammernocker2000
ICQ: 115118874
www.pssgzudresden.de
Uwe Stoeckel
2003-11-19 17:30:09 UTC
Permalink
Moin Uwe!

On Wed, 19 Nov 2003 17:51:01 +0100, Uwe 'hammernocker' Roßberg
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
bye uwe (der sich jetzt darin bestätigt fühlt das der Begriff 'kaltzäher
Edelstahl' nur zum eindruck schinden verwendet wurde.
Ich zerstöre mal ein wenig Deine Selbstbeweihräucherung.
Meine Lust & Liebe zum Fach Werkstoffkunde war eher gering, trotzdem
ist etwas hängen geblieben. Schlag auch Du mal etwas unter
'Kerbschlag... ' nach. Die Energieaufnahme der Legierungen ist bei
verschiedenen Temperaturen unterschiedlich. Bei geringen Temperaturen
ist die Aufnahme niedriger.
Es gibt Legierungen, deren Arbeitsbedarf bei geringen Temperaturen
anders abfällt als bei nicht 'kaltzähen' Legierungen.

Das Edelstahl nicht zwangsläufig 'Rostfrei' heisst, ist hoffentlich
allen bekannt.
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Ein Glück das ich
das gemerkt habe und den Eindruckschinder entlarvte. Jetzt hab ich
selber bischen Eindruck geschunden ;o)))
Nö, Du hast Dich eher blamiert. vermutlich verkündest Du noch, es gäb
keine warmfesten Legierungen...

Schöne Grüße aus Bremerhaven,
Uwe
--
Sachkunde kann eine lebhafte Diskussion nur behindern
Uwe 'hammernocker' Roßberg
2003-11-19 21:25:58 UTC
Permalink
Post by Uwe Stoeckel
Moin Uwe!
On Wed, 19 Nov 2003 17:51:01 +0100, Uwe 'hammernocker' Roßberg
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
bye uwe (der sich jetzt darin bestätigt fühlt das der Begriff 'kaltzäher
Edelstahl' nur zum eindruck schinden verwendet wurde.
Ich zerstöre mal ein wenig Deine Selbstbeweihräucherung.
Meine Lust & Liebe zum Fach Werkstoffkunde war eher gering, trotzdem
ist etwas hängen geblieben. Schlag auch Du mal etwas unter
'Kerbschlag... ' nach. Die Energieaufnahme der Legierungen ist bei
verschiedenen Temperaturen unterschiedlich. Bei geringen Temperaturen
ist die Aufnahme niedriger.
Der Kerbschlagbiegeversuch nach Charpy (DIN EN 10045T1) zerstört die
Materialprobe, darüber sind wir uns einig. Ausserdem sind wir uns einig
das wir die Probe (den Lauf) nicht zerstören wollen, wir wollen ihn
nichtmal Plastisch Verformen. Das Mass aller Dinge sollte also die
Streckgrenze sein.

Ich denke das man das ganze hervorragend mit einer Feder verleichen kann.
Post by Uwe Stoeckel
Es gibt Legierungen, deren Arbeitsbedarf bei geringen Temperaturen
anders abfällt als bei nicht 'kaltzähen' Legierungen.
Was bei -60°C aber kaum eine Rolle spielt.
Post by Uwe Stoeckel
Das Edelstahl nicht zwangsläufig 'Rostfrei' heisst, ist hoffentlich
allen bekannt.
Naja, grundsätzlich kann man davon aber nicht ausgehen. in de.sci.ing.*
ist das sicherlich anders.
Post by Uwe Stoeckel
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Ein Glück das ich
das gemerkt habe und den Eindruckschinder entlarvte. Jetzt hab ich
selber bischen Eindruck geschunden ;o)))
Schöne Grüße aus Bremerhaven,
Schöne Grüße nach Bremerhaven ;o))
bye uwe
--
AIM: hammernocker2000
ICQ: 115118874
www.pssgzudresden.de
Uwe Stoeckel
2003-11-20 18:45:26 UTC
Permalink
Moin Uwe!

On Wed, 19 Nov 2003 22:25:58 +0100, Uwe 'hammernocker' Roßberg
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Der Kerbschlagbiegeversuch nach Charpy (DIN EN 10045T1) zerstört die
Materialprobe, darüber sind wir uns einig. Ausserdem sind wir uns einig
das wir die Probe (den Lauf) nicht zerstören wollen, wir wollen ihn
nichtmal Plastisch Verformen. Das Mass aller Dinge sollte also die
Streckgrenze sein.
Klar!
Nur ist das Problem etwas komplizierter. Die Probe wird dynamisch
belastet. Die Werkstoffe reagieren auf Temperaturveränderungen anders.
Es wird verschieden viel Energie aufgenommen, bevor das Material
plastisch verformt wird oder bricht.
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Ich denke das man das ganze hervorragend mit einer Feder verleichen kann.
Genau. Aber auch da darf es nicht zum Bruch kommen...

Schöne Grüße aus Osnabrück,
Uwe
--
Sachkunde kann eine lebhafte Diskussion nur behindern
Matthias Voss
2003-11-19 22:56:04 UTC
Permalink
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Post by Matthias Voss
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Was verstehst du unter kaltzähem Edelstahl?
Austenitischer Stahl. Für Schusswaffen habe ich keine Materialnummer zur
Hand, aber die "herkömmlichen" hochlegierten Edelstähle mit über 12 %
Chrom und 9 % Nickel, wie etwa 1.4301 und besser, sind kaltzäh, das
Ich glaube nicht das eine Streckgrenze unter 200N/mm^2 (wie das
beispielsweise bei X12 CrNiS18 9 [1.4305] der Fall ist) für Schusswaffen
verwendung findet.
Ich auch nicht, weiß es aber nicht genau.. Die Streckgrenze lässt sich
übrigens durch Kaltverformung und mehrdimensionale Spannungszustände
verbessern.
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Immerhin klingt 'kaltzäher Edelstahl' gut, jedenfalls besser und
kompetenter als wenn man nur sagen würde aus Edelstahl. Sonst würde sich
ja jeder Leser Fragen warum die Flinte Rostfrei sein muss.
Ich vermute, mein Kompetenzniveau ist nicht auf dieser Ebene
angesiedelt...
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Es geht also um null-acht-fünfzehn Edelstahl (wie Kochtopf).
Mit der Jahreszahl hast du schon fast einen Treffer gelandet, Krupp
erfand den Stahl ja erst in den 30ern, erstmals bei der Bismarck im
Schiffbau verwendet, afaik.


Nein, es gibt mehr Edelstähle als V2A ;-). ZB Federstähle, u.a.
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Wobei der Begriff Edelstahl eigentlich eine ganz andere Stahlgruppe
umfasst. DAs ist eigentlich ein Teilbereich der Vergütungsstähle,
nämlich mit gewährleistetem Schwefel- und Phosphorgehalt. Daraus kann
man z.B. den Bügel von Vorhängeschlössern bauen.
Edelstahl heisst letztlich nur hochlegiert, und beinhaltet eine gewisse
Nomenklatur der Beschreibung, wie eben X12 CrNiTi 18/9 o.ä.
Vergütungsstähle müssen durchaus keine Edelstähle sein.
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Post by Matthias Voss
heisst, die brechen bei Schockbeanspruchung und Kälte nicht wie Glas.
Schloßknackertrick ist doch, CO2 Eis rauf, und dann ein Hammerschlag.
Urban Legends. Eine Abkühlung von Zimmertemperatur auf -60°C tut garnix.
Sorry, das ist ausgemachter Quatsch. Ein "Mistgrätenstahl" wie C60
fliegt dir dann um die Ohren.
Selbst in unserem Klima ist zB die zeitlich mit Winter korrelierende
Ausfallrate von Baumaschinen nicht zufällig.
Und dass mit dem "Schlösser knacken" hat meine LAB im Chemiestudium
selbst ausprobieren können. ( Ich war mehr auf der anderen Seite zu
Hause, in der Schweißtechnik)
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Schlösser sind in der Regel gehärtet (dadurch Spröde) damit man sie
nicht Aufsägen kann, Winkelschleifer oder Draufhauen ist nämlich lauter.
Draufhauen nicht, nimmste nen 300g Hammer zum hauen, nen Füstel zum
Gegenhalten, 5-7 Schläge, dann ist ein Abus Schloß weg.
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Der Lauf einer Waffe ist niemals so hart, sonst würde er Splittern wie
eine Handgranate statt Aufbauchen wenn es mal schief geht.
Klar. Wenn er dabei überlastet wird.
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Post by Matthias Voss
Musst du mal den Campingplatz Longyearbyen anmailen, ist jetzt aber
wegen Polarnacht geschlossen,oder Andreas Umbreit, oder ich meine Eine
fragen, die musste so'ne Knarre 2 Monate rumschleppen, ca. 4,5 Kg,
angeblich die Edelstahlausführung einer normalen Flinte, die Geschosse
waren aber Posten mit nur einer Kugel. Dafür Mehrlader, weiß jetzt
nicht, ob halbomatisch oder rep.
Man kann wohl auch seine eigene mitnehmen, die sollte aber schon ein
deutliches Kaliber haben, 8x87IS z.B, und wirklich tauglich sein. Man
kann aber auch welche vor Ort mieten.
Hab ichs doch geahnt, warum hab ichs nicht geschrieben *grummel*. Nix
Grosskalibrige Flinte sondern Karabiner. Das Kaliber ist übrigens 8x57IS.
*googlegoogle*
Wie schön, wenn man nicht auf Fremdliteratur angewiesen ist. Umbreit hat
7-8 18mm Pumpgun-Flinten, davon eine aus rostempfindlchen Stahl.
Die anderen heißen sind wohl Mossberg Mariner. Die FLG haben eine Länge
von ca 72 und 76mm und sind 8 schüssig.
Sie sind auch nicht aus Edelstahl, sondern haben ein sogenanntes
Marinecoat Finish, was auch immer das sein mag ( galvanisch oder
pulverveschichtet oder plasmagespritzt)
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
bye uwe (der sich jetzt darin bestätigt fühlt das der Begriff 'kaltzäher
Edelstahl' nur zum eindruck schinden verwendet wurde. Ein Glück das ich
das gemerkt habe und den Eindruckschinder entlarvte. Jetzt hab ich
selber bischen Eindruck geschunden ;o)))
Etwas praecox, oder ?

Gruß
Matthias
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2003-11-20 16:19:42 UTC
Permalink
Post by Matthias Voss
Draufhauen nicht, nimmste nen 300g Hammer zum hauen, nen Füstel zum
Gegenhalten, 5-7 Schläge, dann ist ein Abus Schloß weg.
Brauchts alles nicht. Schloß lose in die Hand nehmen, mit Gummihammer
seitlich paarmal draufkloppen, und auf isses (wenn man bissl Übung
hat) , ganz ohne Schaden. Geht zumindest bei den älteren Abus, weiß
nicht ob das schon gefixt wurde. Trägheit der Masse, und
konstruktionsbedingt schnappt der Verschluß auf, wenn er im Gehäuse
seitlich bewegt wird.



regards - Ralph
--
Want to get in touch? http://www.radio-link.net/whereisralph.txt
Tobias Dussa
2003-11-20 16:38:29 UTC
Permalink
Post by Ralph A. Schmid, DK5RAS
Post by Matthias Voss
Draufhauen nicht, nimmste nen 300g Hammer zum hauen, nen Füstel zum
Gegenhalten, 5-7 Schläge, dann ist ein Abus Schloß weg.
Brauchts alles nicht. Schloß lose in die Hand nehmen, mit Gummihammer
seitlich paarmal draufkloppen, und auf isses (wenn man bissl Übung
hat) , ganz ohne Schaden. Geht zumindest bei den älteren Abus, weiß
nicht ob das schon gefixt wurde. Trägheit der Masse, und
konstruktionsbedingt schnappt der Verschluß auf, wenn er im Gehäuse
seitlich bewegt wird.
Haben die nicht schon eine ganze Weile zwei gegenläufige Riegel, einen
links und einen rechts halt? Zumindest hat der Bügel zwei Kerben.

Cheers,
Toby.
--
Emacs is a nice OS, but it lacks a good editor. That's why I use vi.
Matthias Kordell
2003-11-20 23:25:05 UTC
Permalink
Post by Tobias Dussa
Post by Ralph A. Schmid, DK5RAS
Post by Matthias Voss
Draufhauen nicht, nimmste nen 300g Hammer zum hauen, nen Füstel
zum Gegenhalten, 5-7 Schläge, dann ist ein Abus Schloß weg.
Brauchts alles nicht. Schloß lose in die Hand nehmen, mit
Gummihammer seitlich paarmal draufkloppen, und auf isses (wenn man
bissl Übung hat) , ganz ohne Schaden. Geht zumindest bei den
älteren Abus, weiß nicht ob das schon gefixt wurde. Trägheit der
Masse, und konstruktionsbedingt schnappt der Verschluß auf, wenn
er im Gehäuse seitlich bewegt wird.
Haben die nicht schon eine ganze Weile zwei gegenläufige Riegel,
einen links und einen rechts halt? Zumindest hat der Bügel zwei
Kerben.
Dann kriegt man sie mit einem Akku-Bohrer und einem kleinen
Bohrer/fräser auf. Einfach den Bohrer in das Schloss stecken und
bohren. Mit etwas Glück verkantet sich der Bohrer an beiden Riegeln
und schiebt sie auf.

Matthias
Tobias Dussa
2003-11-20 23:36:50 UTC
Permalink
Post by Matthias Kordell
Post by Tobias Dussa
Haben die nicht schon eine ganze Weile zwei gegenläufige Riegel,
einen links und einen rechts halt? Zumindest hat der Bügel zwei
Kerben.
Dann kriegt man sie mit einem Akku-Bohrer und einem kleinen
Bohrer/fräser auf. Einfach den Bohrer in das Schloss stecken und
bohren. Mit etwas Glück verkantet sich der Bohrer an beiden Riegeln
und schiebt sie auf.
Verstehe ich nicht. Meinst du das Aufbohren des Schlosses?
Oder soll das irgendwie nichtdestruktiv gehen?

Cheers,
Toby.
--
Windows NT indeed has very low 'Total Cost of Ownership'.
Trouble is, Microsoft *owns* Windows NT. You just licensed it.
Matthias Kordell
2003-11-22 17:09:16 UTC
Permalink
Post by Tobias Dussa
Post by Matthias Kordell
Post by Tobias Dussa
Haben die nicht schon eine ganze Weile zwei gegenläufige Riegel,
einen links und einen rechts halt? Zumindest hat der Bügel zwei
Kerben.
Dann kriegt man sie mit einem Akku-Bohrer und einem kleinen
Bohrer/fräser auf. Einfach den Bohrer in das Schloss stecken und
bohren. Mit etwas Glück verkantet sich der Bohrer an beiden
Riegeln und schiebt sie auf.
Verstehe ich nicht. Meinst du das Aufbohren des Schlosses?
Oder soll das irgendwie nichtdestruktiv gehen?
Es geht mit etwas Glück auch nichtdestruktiv. Wenn man Pech hat,
greift der Bohrer aber nicht und man bohrt dabei oben durch...
Das ganze ist recht ähnlich dem Aufbohren, nur man bohrt nicht
absichtlich was raus und man nimmt dünnere Bohrer, die in den Schlitz
passen.

Matthias
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2003-11-21 13:48:36 UTC
Permalink
Post by Tobias Dussa
Haben die nicht schon eine ganze Weile zwei gegenläufige Riegel, einen
links und einen rechts halt? Zumindest hat der Bügel zwei Kerben.
Kann sein, ich kenne es eben nur von betagteren Modellen.
Post by Tobias Dussa
Cheers,
Toby.
regards - Ralph
--
Want to get in touch? http://www.radio-link.net/whereisralph.txt
Hans Peter Markus
2003-11-24 11:05:28 UTC
Permalink
Post by Matthias Voss
Es geht also um null-acht-f=FCnfzehn Edelstahl (wie Kochtopf).
Mit der Jahreszahl hast du schon fast einen Treffer gelandet, Krupp
erfand den Stahl ja erst in den 30ern, erstmals bei der Bismarck im
Schiffbau verwendet, afaik.
Flasch. Das sog. Pasel-Patent v. Eduard Maurer datiert auf 1916, V2A und
V4A (Versuch Austenit 2 bzw. 4) auf das Ende der 20er Jahre - allerdings
wurden die an der BA in Freiberg erfunden.
Post by Matthias Voss
Edelstahl heisst letztlich nur hochlegiert,
Nein. Edelstahl ist per se rostfreier Stahl.

<schnipp>

Gruesse,
Pitt
Uwe Stoeckel
2003-11-24 13:27:42 UTC
Permalink
Hallo Hans Peter

On Mon, 24 Nov 2003 12:05:28 +0100, Hans Peter Markus
Post by Hans Peter Markus
Post by Matthias Voss
Edelstahl heisst letztlich nur hochlegiert,
Nein. Edelstahl ist per se rostfreier Stahl.
leider Falsch, setzen, 6!

Ich zitiere mal aus dem Bargel / Schulze "Werkstoffkunde" (VDI Verlag,
5. Auflage), Abschnitt 4.8 'Stahlgruppen':
" Edelstähle sind Stahlsorten, die i. a. für eine Wärmebehandlung
vorgesehen sind. Wegen ihrer besonderen Herstellungsbedingungen sind
sie i. a. reiner als die Qualitätsstähle. "

Ich habe im Moment keine Lust, auch noch die Abschnitte 4.8.5 über
kaltzähe Stähle und dann noch die Seiten über säure- und
korrosionsbeständige Stähle zu tippen. Es würde aber prima störend in
die Diskussion passen.

Schöne Grüße aus Velpe,
Uwe
--
Sachkunde kann eine lebhafte Diskussion nur behindern
Matthias Voss
2003-11-24 22:20:34 UTC
Permalink
Post by Hans Peter Markus
Post by Matthias Voss
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Es geht also um null-acht-fünfzehn Edelstahl (wie Kochtopf).
Mit der Jahreszahl hast du schon fast einen Treffer gelandet, Krupp
erfand den Stahl ja erst in den 30ern, erstmals bei der Bismarck im
Schiffbau verwendet, afaik.
Flasch. Das sog. Pasel-Patent v. Eduard Maurer datiert auf 1916, V2A und
V4A (Versuch Austenit 2 bzw. 4) auf das Ende der 20er Jahre - allerdings
wurden die an der BA in Freiberg erfunden.
Post by Matthias Voss
Edelstahl heisst letztlich nur hochlegiert,
Nein. Edelstahl ist per se rostfreier Stahl.
Nein, hochlegiert. Weil es wenig Sinn macht, mit Bananen oder Erdnüssen
zu legieren, stattdessen aber aus technischen Gründen mit bestimmten
Metallen und Anteilen an diesen zu legieren, ergibt sich zwangsläufig
eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit von Edelstahl, aber keine
Rostfreiheit.
Grüß
Matthias
Heinrich Zinndorf-Linker (zili)
2003-11-24 23:26:37 UTC
Permalink
Post by Matthias Voss
Post by Hans Peter Markus
Post by Matthias Voss
Edelstahl heisst letztlich nur hochlegiert,
Nein. Edelstahl ist per se rostfreier Stahl.
Nein, hochlegiert. Weil es wenig Sinn macht, mit Bananen oder Erdnüssen
zu legieren, stattdessen aber aus technischen Gründen mit bestimmten
Metallen und Anteilen an diesen zu legieren, ergibt sich zwangsläufig
eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit von Edelstahl, aber keine
Rostfreiheit.
Fast Exakt. Edelstahl ist genausowenig rostfrei, wie es die
Bezeichnung stainless suggeriert. Stainless heisst naemlich nur "stain
less" - also nicht "rostfrei", sondern "rostet weniger":-) Man koennte
sich also sogar auf den Standpunkt stellen, dass es rostFREIen Stahl
gar nicht gibt...

Zum "Fast": Es gibt naemlich auch sehr wohl hochlegierte
Sonderstaehle, welche alles Andere als korrosionsresistent sind. Und
eine Korrosionsresistenz-Steigerung ist auch nicht zwangslaeufig, weil
es eben auch Zuschlaege gibt, welche zwar irgendeine Eigenschaft
verbessern, in Puncto Korrosion aber eher kontraproduktiv sind. Und es
gibt Werkstoffe (nennen wir sie mal "Alloys", die man zwar noch
aufgrund ihres Verwendungsspektrums und seiner ueblichen Verarbeitung
in die weitlaeufige Kategorie "Stahl" einsortiert, die aber zum Teil
nur noch einstellige Prozentanteile Eisen in der Legierung haben und
groesstenteils aus Nickel, Kobalt und Mangan bestehen...

cu, ZiLi aka HKZL (Heinrich Zinndorf-Linker)
--
"Abusus non tollit usum" - Latin: Abuse is no argument against proper use.

mailto: ***@zili.de http://zili.de
Matthias Voss
2003-11-24 23:50:39 UTC
Permalink
Post by Heinrich Zinndorf-Linker (zili)
Und es
gibt Werkstoffe (nennen wir sie mal "Alloys",
Bitte nicht ;-)). Es gibt so unendlich viel unsägliche Versuche,
irgendwelchen Plunder bei den Fun Produkten, Spaßsportarten etc. als aus
"Alloy" hergestellt " zu bezeichnen.

Meistens handelt es sich um Aluminium bzw. dessen alloygegenwätige
Legierungen.
Heißt wohl wegen der Aloyteration so..

Grüße
Matthias

Uwe 'hammernocker' Roßberg
2003-11-15 09:22:14 UTC
Permalink
Post by Marc Ruef
Hi!
Ich habe mal vor einiger Zeit in einem "Krimi" gesehen, dass der Taeter
eine "Eis Patrone" in seiner Waffe verwendet hat. Diese ist in den
Koerper des Opfers eingedrungen, hat dort den verheehrenden Schaden
angerichtet und ist danach gschmolzen. Fuer die Ermittler war es
entsprechend nicht moeglich, die Tatwaffe und den Tathergang ohne
weiteres zu rekonstruieren.
Ist soetwas ueberhaupt denkbar? Oder ist Eis nicht hart genug, um die
Wucht der Schussabgabe zu ueberstehen?
Naja, ich denke das der Drall im Lauf das Geschoss ziemlich Rattern
lassen dürfte. in die Züge greift es ja nicht, und wenn dann mit einem
Kunststoffmantel. Es darf aber auch nicht zu sehr reingepresst werden,
sonst wird es zerdrückt, wenn es zu locker ist können die Gase am
geschoss vorbei und das geschoss schmelzen.

ausserdem ist wassereis zu leicht um die energie über weite strecken zu
befördern. Am sinnvollsten ist vielleicht die verwendung einer
Schrotflinte, die Patrone hat bereits eine art Treibspiegel aus Plaste,
das Rohr ist glatt und gross genug um einen brauchbaren eiswürfel zu
beherbergen. aber die entfernung ist trotzdem fraglich.

bye uwe
--
AIM: hammernocker2000
ICQ: 115118874
www.pssgzudresden.de
Matthias Voss
2003-11-15 10:30:40 UTC
Permalink
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
ausserdem ist wassereis zu leicht um die energie über weite strecken zu
befördern. Am sinnvollsten ist vielleicht die verwendung einer
Schrotflinte,
Don't do this at home!

Es kann den Lauf so fetzen, das er er dir oder deinem Nebenmann das
Gesicht zerhaut.

Warum ich das schreibe ?

Ein Jäger meinte mal, eine schwarze Nackschnecke mit einer Treibladung
Knall aus seiner Flinte schiessen zu müssen... Hat seinem Sohn die
Gesichtsknochen zerschmettert.

Gruß
Matthias
Uwe 'hammernocker' Roßberg
2003-11-15 17:16:43 UTC
Permalink
Post by Matthias Voss
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
ausserdem ist wassereis zu leicht um die energie über weite strecken zu
befördern. Am sinnvollsten ist vielleicht die verwendung einer
Schrotflinte,
Don't do this at home!
ACK auf der ganzen linie, zudem der versuch durchaus als vorbereitung
einer straftat eingestuft werden könnte.

allerdings ist es auch nicht gerade sinnvoll eine knallladung zu
verwenden, da diese ja bekanntlich den gasdruck augenblicklich aufbaut
(sonst würde es ja nicht knallen). was allerdings nicht heisst das eine
normale ladung mit zu leichtem geschoss den gleichen effekt haben kann.

bye uwe
--
AIM: hammernocker2000
ICQ: 115118874
www.pssgzudresden.de
Christian Rüger
2003-11-16 13:28:28 UTC
Permalink
Post by Matthias Voss
Ein Jäger meinte mal, eine schwarze Nackschnecke mit einer Treibladung
Knall aus seiner Flinte schiessen zu müssen... Hat seinem Sohn die
Gesichtsknochen zerschmettert.
Stand der direkt vor dem Lauf, oder hat es selbigen auch zerrissen? Wie kann
man nur so naiv sein...
Matthias Voss
2003-11-17 17:04:20 UTC
Permalink
Post by Christian Rüger
Post by Matthias Voss
Ein Jäger meinte mal, eine schwarze Nackschnecke mit einer Treibladung
Knall aus seiner Flinte schiessen zu müssen... Hat seinem Sohn die
Gesichtsknochen zerschmettert.
Stand der direkt vor dem Lauf, oder hat es selbigen auch zerrissen? Wie kann
man nur so naiv sein...
Der stand schräg hinterdaneben. Der Lauf ist gerissen und nach hinten
umgeschlagen, etwa so wie eine Gabun Viper.

Gruß
Matthias
viczena
2003-11-16 13:34:46 UTC
Permalink
also ich denk schon die ganze zeit darüber nach, und kann mir nicht
vorstellen, wie das passiert sein soll...

gibts nähere einzelheiten/umstände?

peter
Post by Matthias Voss
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
ausserdem ist wassereis zu leicht um die energie über weite strecken zu
befördern. Am sinnvollsten ist vielleicht die verwendung einer
Schrotflinte,
Don't do this at home!
Es kann den Lauf so fetzen, das er er dir oder deinem Nebenmann das
Gesicht zerhaut.
Warum ich das schreibe ?
Ein Jäger meinte mal, eine schwarze Nackschnecke mit einer Treibladung
Knall aus seiner Flinte schiessen zu müssen... Hat seinem Sohn die
Gesichtsknochen zerschmettert.
Gruß
Matthias
Uwe 'hammernocker' Roßberg
2003-11-16 15:23:40 UTC
Permalink
Post by viczena
also ich denk schon die ganze zeit darüber nach, und kann mir nicht
vorstellen, wie das passiert sein soll...
gibts nähere einzelheiten/umstände?
Post by Matthias Voss
Ein Jäger meinte mal, eine schwarze Nackschnecke mit einer Treibladung
Knall aus seiner Flinte schiessen zu müssen... Hat seinem Sohn die
Gesichtsknochen zerschmettert.
Naja, ich denke das die Nacktschnecke als zusätzliche Verdämmung im Lauf
gewirkt hat, und dadurch den Druck der Knallpatrone stärker verdämmt hat
als es die Flinte aushält. Wäre jedenfalls IMHO 'ne logische Erklärung.

bye uwe
--
AIM: hammernocker2000
ICQ: 115118874
www.pssgzudresden.de
Heinrich Zinndorf-Linker
2003-11-16 17:17:21 UTC
Permalink
Am Sun, 16 Nov 2003 16:23:40 +0100 schrieb "Uwe 'hammernocker'
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Post by Matthias Voss
Ein Jäger meinte mal, eine schwarze Nackschnecke mit einer Treibladung
Knall aus seiner Flinte schiessen zu müssen... Hat seinem Sohn die
Gesichtsknochen zerschmettert.
Naja, ich denke das die Nacktschnecke als zusätzliche Verdämmung im Lauf
gewirkt hat, und dadurch den Druck der Knallpatrone stärker verdämmt hat
als es die Flinte aushält. Wäre jedenfalls IMHO 'ne logische Erklärung.
ich glaube auch, dass die Unterschiede der Abbrandgeschwindigkeit der
Ladung (Pulver) bei einer Knall-Ladung und einer Treib-Ladung fuer
Geschosse falsch eingeschaetzt wurde. Eine Knall-Ladung brennt nun mal
extrem schnell ab (um einen ordentlichen Knall zu erzeugen, und ist
alles Andere als harmlos) - das fuehrt dann bei Verdaemmung zu extrem
hohen Kammerdruecken, und das System und/oder der Lauf fliegen einem
mit etwas Pech um die Ohren. Bei einer Brenneke oder Schrotpatrone,
welche man nur der Geschosse beraubt haette, waere das Risiko der
Laufsprengung deutlich niedriger (moeglicherweise nicht mal vorhanden)
gewesen.

OK, kids: Don't try this at home (or elsewhere) ...

cu, ZiLi aka HKZL (Heinrich Zinndorf-Linker)
--
"Abusus non tollit usum" - Latin: Abuse is no argument against proper use.

mailto: ***@zili.de http://zili.de
viczena
2003-11-16 17:30:19 UTC
Permalink
wobei schrotladungen von sich aus schon offensives pulver haben.

ich gehe mal davon aus, dass der jäger aus einer schrotpatrone die kugeln
entfernt hat, und stattdessen die schnecke hinengetan hat.

nur kann ich mir nicht vorstellen, dass das zur laufsprengung führt.
schliesslich schiesse ich mit glock 17 auch unter wasser (theoretisch
natürlich...).

peter
Post by Heinrich Zinndorf-Linker
Am Sun, 16 Nov 2003 16:23:40 +0100 schrieb "Uwe 'hammernocker'
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Post by Matthias Voss
Ein Jäger meinte mal, eine schwarze Nackschnecke mit einer Treibladung
Knall aus seiner Flinte schiessen zu müssen... Hat seinem Sohn die
Gesichtsknochen zerschmettert.
Naja, ich denke das die Nacktschnecke als zusätzliche Verdämmung im Lauf
gewirkt hat, und dadurch den Druck der Knallpatrone stärker verdämmt hat
als es die Flinte aushält. Wäre jedenfalls IMHO 'ne logische Erklärung.
ich glaube auch, dass die Unterschiede der Abbrandgeschwindigkeit der
Ladung (Pulver) bei einer Knall-Ladung und einer Treib-Ladung fuer
Geschosse falsch eingeschaetzt wurde. Eine Knall-Ladung brennt nun mal
extrem schnell ab (um einen ordentlichen Knall zu erzeugen, und ist
alles Andere als harmlos) - das fuehrt dann bei Verdaemmung zu extrem
hohen Kammerdruecken, und das System und/oder der Lauf fliegen einem
mit etwas Pech um die Ohren. Bei einer Brenneke oder Schrotpatrone,
welche man nur der Geschosse beraubt haette, waere das Risiko der
Laufsprengung deutlich niedriger (moeglicherweise nicht mal vorhanden)
gewesen.
OK, kids: Don't try this at home (or elsewhere) ...
cu, ZiLi aka HKZL (Heinrich Zinndorf-Linker)
--
"Abusus non tollit usum" - Latin: Abuse is no argument against proper use.
Uwe 'hammernocker' Roßberg
2003-11-17 17:08:47 UTC
Permalink
Post by viczena
wobei schrotladungen von sich aus schon offensives pulver haben.
ich gehe mal davon aus, dass der jäger aus einer schrotpatrone die kugeln
entfernt hat, und stattdessen die schnecke hinengetan hat.
wenn nun aber klar von einer knallpatrone die rede ist, gehe ich nicht
davon aus das der typ die bleikullern aus der patrone gefummelt hat.
fakt ist weiterhin das es den lauf gesprengt hat, und wir sind uns einig
das das mit einer treibladung einer richtigen patrone eher
unwahrscheinlich ist.

also wird's wohl 'ne knallpatrone gewesen sein.

bye uwe
--
AIM: hammernocker2000
ICQ: 115118874
www.pssgzudresden.de
viczena
2003-11-17 18:37:24 UTC
Permalink
es bleibt ein mysterium...

peter
Post by Uwe 'hammernocker' Roßberg
Post by viczena
wobei schrotladungen von sich aus schon offensives pulver haben.
ich gehe mal davon aus, dass der jäger aus einer schrotpatrone die kugeln
entfernt hat, und stattdessen die schnecke hinengetan hat.
wenn nun aber klar von einer knallpatrone die rede ist, gehe ich nicht
davon aus das der typ die bleikullern aus der patrone gefummelt hat.
fakt ist weiterhin das es den lauf gesprengt hat, und wir sind uns einig
das das mit einer treibladung einer richtigen patrone eher
unwahrscheinlich ist.
also wird's wohl 'ne knallpatrone gewesen sein.
bye uwe
--
AIM: hammernocker2000
ICQ: 115118874
www.pssgzudresden.de
Uwe 'hammernocker' Roßberg
2003-11-17 19:53:23 UTC
Permalink
Post by viczena
es bleibt ein mysterium...
ein kaputtes mysterium...

bye uwe
--
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www.pssgzudresden.de
mwmayerl
2003-11-15 11:53:44 UTC
Permalink
Denkbar ist es nur mit etwas Aufwand.
Da Eis sehr spröde ist, würde es beim einpressen in den Lauf brechen und
vorne würde nicht viel ankommen.
Deshalb müßte man dieses Geschoß bevorzugt in einem Kuststofftreibspiegel
führen.
Theoretisch müßte es funktionieren. Die Präzision wäre aber durch die
geringe Dichte wohl nicht so toll. Aber auf Entfernungen bis max. 15 Meter
mit der Pistole und 75 Meter mit dem Gewehr könnte es einigermaßen
fuktionieren.

Gruß

MIKE
Post by Marc Ruef
Hi!
Ich habe mal vor einiger Zeit in einem "Krimi" gesehen, dass der Taeter
eine "Eis Patrone" in seiner Waffe verwendet hat. Diese ist in den
Koerper des Opfers eingedrungen, hat dort den verheehrenden Schaden
angerichtet und ist danach gschmolzen. Fuer die Ermittler war es
entsprechend nicht moeglich, die Tatwaffe und den Tathergang ohne
weiteres zu rekonstruieren.
Ist soetwas ueberhaupt denkbar? Oder ist Eis nicht hart genug, um die
Wucht der Schussabgabe zu ueberstehen?
Bye, Marc
--
Computer, Technik und Security http://www.computec.ch/
"Alle Technik ist ein faustischer Pakt mit dem Teufel."
Neil Postman, US-amerikanischer Soziologe und Medienkritiker
Bernd Schönlaub
2003-11-16 00:42:17 UTC
Permalink
Bernd Schönlaub - Freckenfeld
***@schoenlaub.de
________________________________________________________________________
... bis max. 15 Meter mit der Pistole und 75 Meter mit dem Gewehr ...
Hallo Mike,

selbst das halte ich für zu weit.

Um genauer zu sein: aus einer Faustfeuerwaffe erachte ich einen
Schuss mit Eis als unsinnig, da in dem kurzen Lauf nicht so hoch
beschleunigt werden kann dass auf ein paar Meter noch eine ernst
zu nehmende Gefahr besteht und aus der Langwaffe, mit äusserst
lahmem Pulver, bremst das Geschoss auch zu stark ab als dass man
vom einem Gefahrenbereich (!) >50m sprechen könnte.

Ein walnussgroßes Hagelkorn richtet m.E. mehr schaden an.


Gruß, Bernd
________________________________________________________________________
mwmayerl
2003-11-20 18:54:23 UTC
Permalink
Genau kann ich es leider nicht sagen aber in einer .300 Win Mag krieg ich
das Ding sicher problemlos mit Treibspiegel auf 1400 m/s.
Da das Geschoßgewicht zum Geschoßqueerschnitt recht niedrig ist, wird der
Luftwiderstand sehr groß sein aber bis 75 Meter bleiben sicher noch 1000 m/s
übrig.
Und ein Hagelkorn fällt normalerweise mit ca. 70 m/s zu Boden. Da ist schon
ein gewisser Unterschied zu erkennen !!!

Gruß

MIKE
Post by Bernd Schönlaub
Bernd Schönlaub - Freckenfeld
________________________________________________________________________
... bis max. 15 Meter mit der Pistole und 75 Meter mit dem Gewehr ...
Hallo Mike,
selbst das halte ich für zu weit.
Um genauer zu sein: aus einer Faustfeuerwaffe erachte ich einen
Schuss mit Eis als unsinnig, da in dem kurzen Lauf nicht so hoch
beschleunigt werden kann dass auf ein paar Meter noch eine ernst
zu nehmende Gefahr besteht und aus der Langwaffe, mit äusserst
lahmem Pulver, bremst das Geschoss auch zu stark ab als dass man
vom einem Gefahrenbereich (!) >50m sprechen könnte.
Ein walnussgroßes Hagelkorn richtet m.E. mehr schaden an.
Gruß, Bernd
________________________________________________________________________
Björn Scherer
2003-11-15 16:35:46 UTC
Permalink
Post by Marc Ruef
Hi!
Ich habe mal vor einiger Zeit in einem "Krimi" gesehen, dass der Taeter
eine "Eis Patrone" in seiner Waffe verwendet hat. Diese ist in den
Koerper des Opfers eingedrungen, hat dort den verheehrenden Schaden
angerichtet und ist danach gschmolzen. Fuer die Ermittler war es
entsprechend nicht moeglich, die Tatwaffe und den Tathergang ohne
weiteres zu rekonstruieren.
Ist soetwas ueberhaupt denkbar? Oder ist Eis nicht hart genug, um die
Wucht der Schussabgabe zu ueberstehen?
Naja; ich denke, dass der Gasdruck viel zu hoch ist. Ausserdem müsste man
das Geschoß bis kurz vor der Schußabgabe kühlen.
Um zu verhindern, dass man die Herkunft eines Geschosses leicht
nachvollziehen kann, gibt es sog. Accelerator - Munition. Volkstümlich sind
diese Dinger auch unter dem Namen "Geschoss ohne Vergangenheit" geläufig.
Das Geschoss wird dabei von Kunststoffplättchen durch den Lauf geführt, die
nach dem Austritt verglühen.
Am Projektil hintergleiben keine Spuren vom Lauf. ... Aber der Einsatz ist
natürlich pfui; sowas machen echte Männer ja nicht ;-)

CU,

Björn
Post by Marc Ruef
Bye, Marc
--
Computer, Technik und Security http://www.computec.ch/
"Alle Technik ist ein faustischer Pakt mit dem Teufel."
Neil Postman, US-amerikanischer Soziologe und Medienkritiker
mwmayerl
2003-11-15 17:42:20 UTC
Permalink
Kunststoffblättchen die nach den austreten verglühen ? Wodurch denn ?
Das ist ja wohl etwas weit hergeholt.

Die Treibspiegel aus Kunststoff kann man sehr wohl wiederfinden aber da
Kunststoff sehr elastisch ist, kann sich das Laufprofil nicht abzeichnen und
somit ist ein Nachweis der Waffenherkunft unmöglich.

Gruß

MIKE
Post by Björn Scherer
Post by Marc Ruef
Hi!
Ich habe mal vor einiger Zeit in einem "Krimi" gesehen, dass der Taeter
eine "Eis Patrone" in seiner Waffe verwendet hat. Diese ist in den
Koerper des Opfers eingedrungen, hat dort den verheehrenden Schaden
angerichtet und ist danach gschmolzen. Fuer die Ermittler war es
entsprechend nicht moeglich, die Tatwaffe und den Tathergang ohne
weiteres zu rekonstruieren.
Ist soetwas ueberhaupt denkbar? Oder ist Eis nicht hart genug, um die
Wucht der Schussabgabe zu ueberstehen?
Naja; ich denke, dass der Gasdruck viel zu hoch ist. Ausserdem müsste man
das Geschoß bis kurz vor der Schußabgabe kühlen.
Um zu verhindern, dass man die Herkunft eines Geschosses leicht
nachvollziehen kann, gibt es sog. Accelerator - Munition. Volkstümlich sind
diese Dinger auch unter dem Namen "Geschoss ohne Vergangenheit" geläufig.
Das Geschoss wird dabei von Kunststoffplättchen durch den Lauf geführt, die
nach dem Austritt verglühen.
Am Projektil hintergleiben keine Spuren vom Lauf. ... Aber der Einsatz ist
natürlich pfui; sowas machen echte Männer ja nicht ;-)
CU,
Björn
Post by Marc Ruef
Bye, Marc
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"Alle Technik ist ein faustischer Pakt mit dem Teufel."
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Bernd Schönlaub
2003-11-16 00:57:01 UTC
Permalink
Bernd Schönlaub - Freckenfeld
***@schoenlaub.de
________________________________________________________________________
Post by Björn Scherer
Das Geschoss wird dabei von Kunststoffplättchen durch den Lauf
geführt, die nach dem Austritt verglühen.
Hallo Björn,

so schnell kriegst Du keinen Kunststoff zum Verglühen.
Vorher schmilzt, verbrennt oder verkokt er.
Die Dinger platzen nach den Laufaustritt einfach weg und
liegen dann irgendwo in der Botanik 'rum.

Mit etwas Glück findet man die dann auch noch und hat wieder
seine Täterhinweise. Je nach verwendetem Kunststoff kannst Du
die Überreste evtl. noch einem Waffenmodell zuordnen, einem
Lauf wahrscheinlich aber nicht.

Gruß, Bernd
________________________________________________________________________
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