Post by Patrick RotherPost by Oliver SchellIch mach´s kurz: Bei einer Sportschützen-Übung fiel mir kürzlich eine
geladene CZ 75 B (Kauf im Februar 2003, halbautomatik, 9mm, überarbeiteter
Abzug, keine Schlagbolzen-Sicherung) mit entspanntem Hahn (nicht in
Sicherheits-Rast) auf den Boden und feuerte.
Hat die immer keine Schlagbolzen-Sicherung, oder ist die im Rahmen der
Überarbeitung entfernt worden?
Erst einmal: gute Besserung an Oliver.
Was mich gerade stutzig machte, ist die Tatsache, daß bei entspanntem
Hahn eine Patrone im Patronenlager vorhanden ist. Zumindest in der DSU
ist mir keine Übung bekannt, bei der diese Situation vorkommt.
(War jetzt nur als Anmerkung gemeint)
Der Fall auf den Hahn sollte eigentlich unproblematisch sein, da bei den
mir bekannten Pistolen mit außenliegendem Hahn, der Schlagbolzen so kurz
ist, daß er bei anliegendem Hahn nicht aus dem Stoßboden herausschaut,
sondern vielmehr bei Schußabgabe durch seine eigene Masse nach
Impulsübernahme vom Hahn weiter nach vorn fliegt um die Patrone zu
zünden.
Zumindest bei den jemals von mir zerlegten CZ 75 (fragt mich bitte nicht
nach Versionsnummern, im Verien war das immer nur "die Brünner"),
Sig210, FN High Power (Baujahr '38), Walther P38 (darunter auch
Bundeswehr P1), sowie meine eigene Heckler und Koch USP, ist dieses
genau so.
Ich weiß allerdings nicht mehr, ob die CZ 75 werksmäßig eine
Schlagbolzensicherung hat.
Für normal halte ich es jedenfalls nicht, daß eine Pistole beim
Herunterfallen einen Schuß abgibt. Das Sportgeräte sollte
schnellstmöglichn in fachkundige Hände (Büchsenmacher) und überprüft
werden.
Ich selbst hatte einmal ein negatives Erlebnis mit einer P38. Die Waffe
war gesichert, es befaden sich 5 Patronen im Magazin, der Schlitten war
zurückgezogen und arretiert. Auf Kommando der Aufsicht wurde der
Schlitten freigegeben (die Waffe geschlossen). Der Hahn entspannte sich
dabei und ein Schuß wurde dadurch ausgelöst. Die Waffe habe ich
daraufhin vollständig entladen, die zweite Patrone zeigte ein
"angekörntes" Zündhütchen, zündete jedoch (Gott sei Dank) nicht.
Meine eigene Untersuchung zeigte:
1) Der Sicherungshebel der P38 dient als Entspannhebel, der Übergang
zwischen "Sicher" und "Entspannen" scheint nicht vorhanden zu sein.
Sobald die Waffe gesichert wird, entspannt sie sich. Dabei schlägt der
Hammer bis auf den Schlagbolzen.
2) Die Sicherheitsrast des Hahnes ist nicht vorhanden, weder beim
manuellen Spannen, noch beim Entspannen
3) Die Schlagbolzensicherung funtkioniert nicht.
Ich konnte von Glück sprechen, daß nicht alle 5 schuß nacheinander
gezündet wurden. Und ja, die Mündung war Richtung Kugelfang gerichtet.
Die Waffe selbst wurde vom Besitzer in genanntem Zustand bei Frankonia
in Düsseldorf gekauft. Es handelt sich um eine P38 aus Kriegsproduktion,
die vermutlich als russicher Beutebestand im Markt wieder auftauchte.
Sie ist nicht nummerngleich und trägt deutliche Rostnarben im Lauf.
Ich finde es skandalös, daß einem Jäger eine solche Waffe als beschossen
und "in Ordnung" verkauft wird. Der Besitzer hatte sich eine 9mm Pistole
voreintragen lassen und diese P38 1 tag vor Ablauf des Voreintrages
erworben.
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Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
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